Deutscher Freidenker-Verband e.V., Landesverband Sachsen-Anhalt

Offenes Bildungswochenende, Dialektischer und historischer Materialismus.

Wie ist es bestellt, um Weltanschauung in unserer Welt und deren Grundlagen?

Es ist heutzutage nicht einfach mit den Grundlagen weltanschaulichen Denkens, in der Regel findet sich die Gesellschaft auf idealistischen Faden, entsprechend der Beantwortung der Grundfrage einer jeden Philosophie.

Wo in der politischen Praxis auf der einen Seite absolute Gegensätze konstruiert und instrumentalisiert werden, wird die Grundfrage der Philosophie in einen großen Topf geschmissen, kräftig umgerührt und die entstandene geistige Bettelsuppe heiß serviert. Wobei der zweite Teil der Grundfrage, die Frage nach der Erkennbarkeit der Welt, in dieser Suppe gänzlich untergeht, oder maximal als ein bescheidenes Fettauge des objektiven Idealismus auf dieser treibt, dabei wird Materialismus in der Regel vulgär verstanden und als Teufelswerk betrachtet. So diese Frage in den seltensten Fällen materialistisch beantwortet, denn vorherrschend und sich insbesondere in der aktuellen, westlichen Politik widerspiegelnd, wird diese gar verneint, was sich im aktuell praktizierten Irrationalismus nicht nur spiegelt, sondern zu Tage tritt und mit praktischen Folgen aufwartet.

Selbes trifft für historische Betrachtungsweise zu, die Welt wird nicht als ein Komplex von Prozessen betrachtet, sondern als ein Komplex von fertigen Dingen, welche scheinbar nicht im Zusammenhang stehen, von historischen Erfahrungen und Erkenntnissen wird ganz abgesehen.

Ja was ist Materialismus, was Geschichte, was Dialektik und was haben diese miteinander zu tun?

Um die Welt zu verändern, bedarf es der Erkenntnis der objektiven Realität, ihrer treibenden Kräfte, warum und wohin diese treiben, woher kommen sie und warum wirken sie so und nicht anders? Es ist erforderlich Freiheit im materialistischen Sinne zu erringen und dabei geht es nicht um Freiheiten, wie sie oft im Kampf errungen und von den Herrschenden gern genommen, sondern um Freiheit als das Verhältnis des Menschen zur objektiven Gesetzmäßigkeit (Notwendigkeit) in Natur und Gesellschaft, insbesondere der Grad ihrer Erkenntnis und praktischen Beherrschung.*

Sich mit dem dialektischen und historischen Materialismus wieder intensiver zu beschäftigen ist ein Gebot der Zeit, oder besser ausgedrückt, eine Notwendigkeit, befördert durch die gegenwärtigen Entwicklungen in diesem Land, auf der Suche nach Erkenntnis allgemeiner Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten, Ursache – Wirkung, was sind die treibenden Kräfte und wohin führt Entwicklung.

Aus diesem Grund auch unsere Ambition sich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen und an den Voraussetzungen, welche Menschen mitbringen, anknüpfen, einen Erkenntnisprozess fördernd welcher einem wissenschaftlichen Anspruch gerecht, gesellschaftliche Zusammenhänge aufdeckt und objektive Gesetzmäßigkeit in Natur und Gesellschaft nicht leugnet, sondern diese zu erkennen hilft. So geht es darum alte Kenntnisse wieder aufzufrischen, neue Kenntnisse zu gewinnen, praktische Erfahrungen auszutauschen und auf Grund des Erfahrungsaustausches Fähigkeiten zu verbesser diesen in den praktischen Auseinandersetzungen unserer Zeit erfolgreich anzuwenden. Der dialektische und historische Materialismus ist ein unabdingbares Werkzeug im Kampf um dauerhaften gesellschaftlichen Fortschritt.

Ja es gibt viel zu tun, an einen qualifizierten Austausch zum Thema sind wir interessiert und haben für diesen Monat, 18, 19, 20.11. eine Veranstaltungen in Quedlinburg zu den Grundlagen des dialektischen und historischen Materialismus angedacht. Freitag wäre Anreise, am Abend Gespräche zum kennenlernen, Samstag inhaltliche Vorträge und Diskussionen und Sonntag Auswertung und Verabschiedung. Da diese Veranstaltung die erste dieser Art des Landesverbandes des DFV Sachsen-Anhalt ist, könnte sie auch genutzt werden, eine entsprechende Veranstaltungsreihe gemeinsam zu organisieren und inhaltlich zu gestalten.

Anmeldungen nehmen wir gern entgegen und wir helfen auch bei der Organisation von Übernachtungsmöglichkeiten, für jene, welche eine weitere Anreise in Kauf nehmen. Wir sind über die E-Mail: dfv-sachsen-anhalt@freidenker.org oder telefonisch unter 0171-1996214 erreichbar.

2 Kommentare

  • Gerhard Hoffmann

    Herrn Ramelows Hass auf so ziemlich alles, was einst in der Deutschen Demokratischen Republik, so auch die Deutsch-Sowjetische Freundschaft, zur Realität gehörte, ist seit Jahren bekannt. Das entstammt seinem, im Westteil Deutschlands, von Kindesbeinen an anerzogenen Kommunistenhass, dessen Kern der Antisowjetismus war und der nach 1991, also nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, in bereits aus der Kaiserzeit stammenden Russenhass – »Wir müssen eventuell dem Russen soviel Blut abzapfen, dass derselbe sich nicht erleichtert fühlt, sondern 25 Jahre außerstande ist, auf den Beinen zu stehen. Wir müssen die wirtschaftlichen Hilfsquellen für lange hinaus durch Verwüstung seiner Schwarzerd-Gouvernements, Bombardierung seiner Küstenstädte, möglichste Zerstörung seiner Industrie und seines Handels zuschütten. Wir müssten endlich Russland von seinen beiden Meeren, der Ostsee und dem Schwarzen Meer, abdrängen, auf denen seine Weltstellung beruht.« (Bernhard von Bülow, Botschaftsrat in St. Petersburg, Bericht vom 10. Dezember 1887 an das Auswärtige Amt, Zitiert nach: Infoheft »Freidenker«, 81. Jahrgang, Nr. 1-22 April 2022, S.37 f) – umgemünzt wurde. Eine scheinbare Ausnahme bildete wohl nur die Jelzin- Ära, da von ihm keinerlei Gegenwehr bei Ausplünderung, Unterjochung und beabsichtigter Zerschlagung Russlands zu erwarten war. Herr Ramelow, dessen Herkunft aus der BRD – ohne hier eine Pauschalisierung gegenüber den Bürgern der »alten« BRD vornehmen zu wollen – im Grunde genommen nicht viel Anderes erwarten lässt, ist genauso »links«, wie einst die SPD-Führung »links« war, die 1914, im siegestrunkenem Taumel fürs deutsche Vaterland, den Kriegskrediten für den Ersten Weltkrieg zustimmte. Kurz zur Erinnerung, Herr Ministerpräsident: Zweimal hat das innerhalb von nur 30 Jahren im 20. Jh. nicht geklappt. Zu hoffen bleibt nur, dass er in Bezug auf die Montagsdemos in Thüringen nicht noch die Papiere des »Genossen« Noske (»Einer muss der Bluthund sein.«) findet.

    (Leserbrief zum Artikel. „Heimatschützer des Tages- Bodo Ramelow“, Tageszeitung „JungeWelt“, 22.11.2022 S. 8)

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