Landesverband Sachsen-Anhalt

Ein paar Zahlen und Fakten, für alle …

Freitag, 18. November 2016 von Webredaktion

20-12-14_1443Ein paar Zahlen und Fakten, für alle Politiker und Behördenmenschen, die Hartz-IV-Sanktionen befürworten oder „nur“ mittragen (auch die Linke ist gemeint):

Mit Hartz IV beziffert die Bundesregierung das physische und soziokulturelle Existenzminimum. Ein alleinstehender Erwachsener darf z.B. für 140 Euro im Monat essen (4,66 Euro pro Tag), 33 Euro für Strom und 1,64 Euro für Bildung (!) ausgeben, sowie für 25 Euro öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Meistens geht ein Teil davon aber schon für die Miete drauf, weil es so billige Wohnungen, wie es das Amt den Armen vorschreibt, gar nicht gibt. Nirgendwo.

Nochmal: Hartz IV ist in Deutschland das Minimum, um irgendwie über die Runden zu kommen. MINIMUM: Okay? Und zwar für Leute, die keinen oder keinen ausreichend bezahlten Job in unserer vollautomatisierten Wirtschaft finden, in der niemand mehr trotz steigender Produktivität auf mehr Arbeitsplätze hoffen braucht. Also nochmal: Ein ÜberlebensMINIMUM für Outgesourcte! Und das kürzt ihr auf unterhalb des Überlebensminimums, wenn die Leute euch nicht aufs Wort parieren. Ähm, weniger als das Minimum ist eben nicht ausreichend als Minimum. Capito?

Nicht aufs Jahr gerechnet sind derzeit rund 3,2 Prozent aller Hartz-IV-Bezieher sanktioniert, wie ihr immer so gerne abwiegelt („nur sooo wenige“), sondern Monat für Monat. Im Juli waren es 136.000 Menschen, 7.600 davon waren VOLLsanktioniert. Also VOLLSTÄNDIG, versteht ihr? Null, niente, nitschewo, nix für Essen, nix für Miete, nix für Strom. Zero.

136.000 Sanktionierte, jeden Monat … das sind so viele Menschen, wie in Regensburg, Paderborn, Ingolstadt, Würzburg oder halb Gelsenkirchen leben. Nochmal: JEDEN Monat ist eine Menschenmasse so groß wie die Einwohnerzahl von Regensburg sanktioniert. Ein Drittel davon sind Mütter und Väter mit Kindern. 43.000 Familien, darunter 14.000 Alleinerziehende – mit Kindern, denen ihr das Brot stehlt, denen ihr das Recht auf Nahrung und lebensnotwendige Versorgung verweigert. Geschähe dies in Nordkorea, würdet ihr sie Folterer nennen. Dummerweise seid ihr in diesem Fall die Folterer.

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