Deutscher Freidenker-Verband e.V., Landesverband Sachsen-Anhalt

Veranstaltungswochenende des DFV Sachsen-Anhalt vom 28.04. bis 01.05. in Quedlinburg.

Für das letzte Wochenende im April sind in Quedlinburg Veranstaltungen geplant. Diese werden zum Teil in Kooperation und im Rahmen des diesjährigen Quedlinburger Bücherfrühlings realisiert. Da einige Teilnehmer sich von Auswärts angekündigt haben und zu diesem Zweck in der Stadt übernachten werden, werden wir das geplante Programm ergänzen. So wird es nicht nur am Freitag, 28.04.2023 um 20:00 Uhr den musikalisch-lyrischen Abend mit Greta Stecher, zum 125 Geburtstag von Berthold Brecht, unter der Überschrift, „wie man sich bettet so liegt man“, und am Samstag, 29.04.2023, 19:00 Uhr eine Autorenlesung mit Wolfram Adolphi aus seiner Romantrilogie Hartenstein geben, sondern auch den Auftakt zu einer Vortrags- und Seminarreihe mit Werner Rügemer. Thema ist der gegenwärtige Systemkonflikt und seine Lösung, beginnend mit dem ersten Themenblock, „die herrschende Klasse im US-geführten Kapitalismus“.

Das Thema wird auf Grundlage seines Buches, „Die Kapitalisten des 21. Jahrhunderts.“ behandelt. Von anderer Stelle übernommen ist dazu zu lesen:

1. Die herrschende Klasse im US-geführten Kapitalismus

Seit der „Deregulierung“ in den USA während der 1990er Jahre (Clinton) hat sich eine neue vielgestaltige Kapitalistenklasse herausgebildet: große Kapitalorganisationen wie BlackRock, „Heuschrecken“, Hedgefonds usw. BlackRock & Co. sind die führenden Aktionäre in allen wichtigen US-Unternehmen: Banken, Digital, Öl, Auto, Chemie / Pharma, Nahrungsmittel / Agrobusiness, Rüstung, Fracking – inzwischen ähnlich in der EU, in Deutschland, Frankreich usw. Ihre zivile Privatarmee aus McKinsey, Freshfields, Accenture & Co. berät auch Regierungen, Zentralbanken, die EU-Kommission; US-Ratingagenturen bestimmen die Kreditkonditionen für Unternehmen und auch z. B. für alle EU-Staaten.

– Die globalen Produktions- und Lieferketten werden ständig umorganisiert – aktuell für e-Mobilität und Energie. Arbeitseinkommen und Renten werden gesenkt und privatisiert. Die Steuer- und Kontrollflucht der Konzerne und ihrer superreichen Eigentümern ist professionell – Finanzoasen wie Cayman Islands und Luxemburg gehören zum System. Die Staaten geben die Kontrolle ab, werden verarmt und überschulden sich noch mehr als bisher zugunsten der neuen Kapitalisten, zuerst mithilfe der Pandemie- und Energiepolitik.Volkswirtschaften werden geschrumpft. Die Demokratie wird korrumpiert und unterhöhlt.

– Die propagierte Umweltrettung wird konterkariert. Nach US-Vorgaben wird das Militär aus den internationalen Umweltbilanzen ausgeklammert, dem folgt auch die EU. Umweltzerstörung wird zusätzlich durch Aufrüstung, US-Frackinggas und die neue e-Mobilität verstärkt – begleitet von aufwendigem Greenwashing.

– Die investive Globalisierung ist verbunden mit militärischer Aufrüstung, mit offenen und verdeckten Interventionen, über NGOs, mit Kriegen, Putschen und terroristischen Aktionen. Weiter gilt der mögliche US-Atomerstschlag. Die USA erweitern ihre Militärbündnisse (NATO, AUKUS) v.a. gegen China und Russland. US-Militärstützpunkte werden umgruppiert, neu gegründet. Neue Konfliktherde werden inszeniert, alte wiederbelebt.

– In den Mehrheitsbevölkerungen sinkt das Ansehen des US-geführten Kapitalismus: Die bisherigen „Volks“parteien, Wahllokale, christliche Großkirche, Leitmedien leeren sich. Die politischen und ideologischen Träger der Enddemokratisierung sind vielfältig:

Oligarchen, Diktaturen stehen neben „konservativen“, aber auch sozialdemokratischen und grünen Parteien sowie NGOs mit LGBT-gender-Inclusions-Diversity-Werten. Das kann zu noch direkter rechtsradikalen Politikern hinleiten (USA, GB, Israel, Polen, Baltikum …). Faschistoides gehört zum Optionsspektrum, „Christliches“ ist weitgehend verbraucht.“

Der erste Punkt von dreien wird am besagten Wochenende behandelt, der zweite folgt im August, im Rahmen unseres diesjährigen, offen, Sachsen-anhaltinischen Freidenkertreffens. Thema wird sein: „Die gegenwärtige Klasse der abhängig Beschäftigten.“ Für den November ist Punkt drei vorgesehen, er ist überschrieben: „Der gegenwärtige Systemkonflikt, global und national.“

Es verspricht ein interessantes Wochenende zu werden, mit vielen interessanten Gesprächen zum Kennenlernen und Erfahrungsaustausch. Zudem ist am Sonntag der 30. April, der Tag an dem im Harz die Hexen fliegen, oder welche historische Geschichte hat der Tag, welcher nach einer christlichen Heiligen benannt, aber eine wesentlich älter Tradition aufweist. Und nach dem 30. April kommt der 1.Mai und der kann gemeinsam viel besser gefeiert werden, in seiner Tradition als Kampf und Feiertag. Es ist ein langes Wochenende und es lohnt sich in jedem Fall, auch wenn nicht alle Veranstaltungen wahrgenommen werden können und zum Beispiel der erste Mai traditionell woanders verbracht wird.

Kontakt und Information über: dfv-sachsen-anhalt@freidenker.org

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